G.P
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Aufgrund der überwiegend positiven Rezensionen hab ich mich dazu entschieden Herrn Mende zu mandatieren, leider ein riesen Fehler. Im Nachhinein ist mir auch aufgefallen, dass manche positiven Rezensionen auch ziemlich unpersönlich klingeln, was typisch für Fakes ist.
Zu meinem Mandat: Ich erkundigte mich telefonisch nach einem Mandat. Die Sekretärin teilte mir mit, dass Herr Mende im Urlaub sei, aber ich könne dennoch vorbeikommen und ein Mandat unterschreiben. Das tat ich auch. Ich unterschrieb, ohne Vorgespräch auf Vertrauensbasis und selbstverständlich in der Erwartung, dass Herr Mende sich nach seiner Rückkehr bei mir melden würde, um ein Erstgespräch zu führen. Das geschah jedoch nicht.
Nach etwa sechs Wochen erhielt ich von ihm kommentarlos die Akte per E-Mail, ohne einen Termin für ein längst überfälliges Erstgespräch oder eine Aktenbesprechung. Ich musste sogar darum "kämpfen", um überhaupt ein persönliches Gespräch zu bekommen. Herr Mende sah es nämlich scheinbar nicht als nötig an mit mir meinen Fall zu besprechen.
Als ich dann nach langem Hin und Her endlich einen Termin bekam und vor dem "großen" Herrn Mende Platz nehmen durfte, fragte er mich mit einem genervten Gesichtsausdruck und Schulterzucken: "Und was wollen Sie jetzt?". Eigentlich unfassbar. Zudem war er auch nicht vorbereitet, bedeutet konkret, dass er noch nicht einmal die Akte durchgearbeitet hatte. Das einzige was er an diesem Tag eigentlich tat, war mich zu belehren, was für ein schlimmer Junge ich doch sei. Außerdem wollte Er nicht einmal von mir wissen, was aus meiner Sicht vorgefallen ist. Da ich schließlich keine Aussage bei der Polizei gemacht hatte, stand diesbezüglich nichts in der Akte und ich denke, dass ein Strafverteidiger vielleicht, eventuell, unter Umständen sich einmal aus der Sicht eines Mandaten anhören sollte, was vorgefallen ist? Dies tat er (überraschung) nicht!
An diesem Punkt hätte ich das Mandat eigentlich beenden sollen.
Leider hab ich es nicht getan.
Über die Kosten wurde ich ebenfalls überhaupt nicht informiert. Normalerweise hat ein Anwalt eine Bringschuld, das heißt, er muss von sich aus über den Ablauf des Mandats sowie die anfallenden Kosten aufklären. Bei Herrn Mende war das nicht der Fall.
Als ich dann Angeklagt wurde, rief man mich tatsächlich von sich aus an und vereinbarte ein Gesprächstermin. Zunächst war ich voll euphorisch, vielleicht können wir nun endlich meinen Fall besprechen, vielleicht kann ich ihm endlich, aus meiner Sicht, erzählen was vorgefallen ist und mit Sicherheit hat er nun die Akte durchgearbeitet, sich Notizen gemacht, Textstellen markiert etc.
Nope hatte er nicht. Es ging lediglich darum, dass er nun bei der StA nach einer Einstellung gegen Auflage nachfrägt.
Der Verhandlungstermin rückte immer näher, doch Herr Mende schien das nicht zu interessieren. Schließlich kannte er meine Version immer noch nicht und wie wir vor Gericht agieren hatten wir auch noch nicht besprochen. Dies änderte sich auch nicht bis zur Verhandlung.
Am Verhandlungstag erschien er fünf Minuten vor Beginn der Verhandlung, nahm mich zur Seite und riet mir zu einem falschen Geständnis. Sein Auftritt vor Gericht war dann auch ziemlich bescheiden. Hatte so gut wie nichts beizutragen. Wenn man als drittes Organ der Rechtspflege keine Lust hat, seine Mandanten angemessen zu verteidigen, sollte man es einfach lassen und in den Ruhestand gehen.
Der Auftritt war meiner Meinung nach eine Beleidigung für alle Strafverteidiger, die sich tagtäglich für ihre Mandanten einsetzen. Und dann für einen solchen Auftritt auch noch eine solche horrende Summe zu verlangen (knapp 1400€), zeugt meiner Meinung nach von einer gewissen Dekadenz.
Der einzige Moment während des gesamten Mandats, in dem Herr Mende zuverlässig und schnell war, war beim Zusenden der Abschlussrechnung. Der Rechnung lag ein Schreiben bei, in dem er um eine positive Google-Rezension bat. Schon ziemlich makaber.