ísabell L.
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Ich war heute mit meinem eineinhalbjährigen Sohn im Kaufhaus Tirol, weil ich ihn wickeln musste. Leider bin ich ziemlich enttäuscht von den vorhandenen Möglichkeiten. Es gibt insgesamt nur drei Wickelplätze im ganzen Kaufhaus: zwei davon befinden sich in Behindertentoiletten, eine in der Damentoilette.
Allein schon, dass es keine Wickelmöglichkeit in einer Herrentoilette gibt, finde ich nicht mehr zeitgemäß. Wickeln ist längst keine reine “Frauensache” mehr. Es sollte selbstverständlich sein, dass auch Väter eine Möglichkeit haben, ihr Kind ordentlich zu wickeln – ohne sich in eine Damentoilette schleichen zu müssen.
Ich habe heute die Wickelstation in der Damentoilette genutzt, und auch dort war es alles andere als ideal. Die Wickelauflage befindet sich direkt neben der automatischen Schiebetür – das heißt: Jedes Mal, wenn ich mich beim Wickeln bewegt habe (was ganz normal ist), ist die Tür aufgegangen und jeder draußen konnte reinschauen. Die Privatsphäre ist dadurch komplett weg. Ich hätte genauso gut mitten in der Stadt wickeln können – das wäre genauso öffentlich gewesen.
Zudem war die Wickelfläche viel zu schmal für mein Kleinkind. Mein Sohn ist nicht mehr ein winziges Baby – ich musste ihn im Stehen wickeln, weil er auf der Fläche keinen Platz hatte. Das ist nicht nur unpraktisch, sondern auch nicht sicher.
Was die anderen beiden Wickelplätze betrifft: Eine der Behindertentoiletten ist fast immer besetzt, was die Situation noch stressiger macht, wenn man dringend eine Möglichkeit braucht. Die andere ist leider regelmäßig schmutzig und riecht sehr unangenehm – keine Umgebung, in der man sein Kind wickeln möchte.
Mein Vorschlag: Ein eigener, sauberer, ruhiger Wickel- und Stillraum wäre nicht nur familienfreundlich, sondern absolut angebracht für ein modernes Kaufhaus im Herzen von Innsbruck. Aktuell ist die Situation leider enttäuschend und für Eltern mit kleinen Kindern alles andere als angenehm.