Flo K.
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Die Bezahlung bemisst sich am Streitwert und nicht am Endergebnis. Interessanterweise wird frühzeitig zum nachgeben geraten und die Eigeninitiative beschränkt sich auf das Minimum.
Weiterhin tauchten Positionen in der Rechnung auf, die klar nicht reingehört haben. Wie zum Beispiel ein Auto, für das ohne Rückfrage ein Streitwert angenommen wurden, obwohl ich explizit meinte, dass ich darüber gar nicht verhandeln will, weil die Rechtslage eindeutig ist.
Hinsichtlich Kosten-/Nutzen war diese Rechtsvertretung eine Katastrophe. Nachträglich würde ich eine andere Anwältin beauftragen oder bis zur Gerichtsverhandlung selbst die Briefe schreiben. Relevante Argumente wie kein Rentenausgleich bei gleichem Werdegang wurden ausschließlich von mir herausgesucht. Nicht mal für das kontrollieren oder für eine Beratung hinsichtlich der Positionen, die vom Unterhalt abgesetzt werden können, hat die Motivation ausgereicht. Hätte ich mir einen Monat unbezahlt Urlaub genommen, dann hätte ich die paar Briefe für fast 4000€ auch selber schreiben und danach einen schönen Urlaub haben können. Eigeninitiative gab es ja leider, wie gesagt, nur beim Schreiben der Rechnung. Und hätte ich so früh nachgegeben, wie es mir geraten wurde, hätte ich für die Rechnung auch mehr bezahlt, als ich durch die Beauftragung eingespart hätte.
Und zuletzt: wenn der Partner den Streitwert viel zu hoch ansetzt, dann weniger als 50 % davon erhält, bemisst sich scheinbar die Rechnung der verteidigenden Anwälte noch immer am ursprünglich viel zu hoch angesetzten Streitwert. Wäre das legal, könnte der Partner den anderen mittels hohem Streitwert indirekt über die Rechnung seiner Anwälte schädigen, wie es bei mir passiert ist. Ich bezweifle die Legalität, aber das ist nur meine Laienmeinung. Frau Baymak-Winterseel wäre das sicherlich aufgefallen und sicher hätte sie mich dann korrekt beraten. Ich frage mich allerdings schon, warum meine Exfrau deutlich weniger für ihre Anwältin gezahlt hat.
Ergänzung: ursprünglich stand hier mal eine bessere Bewertung, die ich vor dem Erhalt der Rechnung geschrieben hatte. Aber um es kurz zu fassen: die minimalistischen, oft aus ein bis zwei Sätzen bestehenden Briefe von Frau Baymak Winterseel waren schön formuliert und der Inhalt deckte sich mit meinem Willen und den Argumenten, die ich rausgesucht hatte, für fast 4000 € hätte ich aber deutlich mehr erwartet.